Ängstliche Katze: 5 einfache Maßnahmen für mehr Selbstbewusstsein

Ängstliche Katze zu Hause?

5 einfache Maßnahmen, die ihr neues Selbstvertrauen schenken

Du hast eine ängstliche Katze zu Hause? Du wünschst dir, dass sie endlich zutraulicher wird und nicht mehr vor allem Angst hat? 

Wir sehen uns an, wie du das hinbekommst!

Angst erkennen

Wahrscheinlich ist dir schon klar, wie du Angst bei Katzen erkennst – sonst wärst du vermutlich nicht hier. Trotzdem möchte ich hier einmal kurz darauf eingehen. Katzen kommunizieren hauptsächlich mittels Körpersprache. Beobachtest du deine Katzen im Alltag, kannst du also genau erkennen, wie sie sich gerade fühlen. Typische Anzeichen von Angst sind:

  • Weit aufgerissene Augen 
  • Große Pupillen
  • Angespannte Muskeln am ganzen Körper
  • Zittern, Fauchen und/oder Knurren
  • Schwanz ist dicht am oder unter dem Körper
  • Fell ist gesträubt
  • Klein oder groß machen der Silhouette

Wenn deine Katze Angst hat, ist ihr natürlicher Schutzmechanismus, dass sie in Kampf- oder Fluchtmodus geht. Entweder sie läuft weg und versteckt sich oder sie verteidigt sich körperlich, um sich selbst zu schützen. Deswegen kann es unter Umständen auch gefährlich sein, einer ängstlichen Katze zu nahe zu kommen.

Ein Dritter eher unbekannter Modus ist die Schockstarre. Das passiert in der Regel dann, wenn die Lage für deine Katze aussichtslos erscheint – zum Beispiel beim Tierarzt. (Ja, die beim Tierarzt als “brav” titulierten Katzen haben ihr Leben meistens in dem Moment aufgegeben… Sie sind nicht brav. Sie haben Todesangst.)

Arten von Ängsten

Um gegen die Ängste deiner Katze effektiv vorgehen zu können, ist es wichtig die Art der Angst zu bestimmen.

  • Hat deine Katze Angst vor einem bestimmten Auslöser wie einem Gegenstand, einem Menschen, einem Ort,…? Dann macht es Sinn, direkt gegen diesen bekannten Auslöser vorzugehen. Da sprechen wir also von der Furcht vor der Transportbox, dem Staubsauger, der Türklingel, etc. 
  • Ist deine Katze allgemein sehr ängstlich – ohne offensichtlichen, spezifischen Auslöser? Dann geht es darum, ihr Selbstbewusstsein im Allgemeinen zu stärken und ihr Wege zu zeigen, wie sie mit ihrer Angst umgehen kann.

Je nachdem, wieso deine Katze Angst hat, ist die Behandlung des Problems daher unterschiedlich.

Angst vor einem bestimmten Auslöser

Wenn du weißt, wovor deine Katze Angst hat, kannst du direkt dagegen vorgehen. Ziel sollte nämlich nicht sein, dass wir Angstauslöser meiden, sondern sie ganz gezielt “bekämpfen”.

Das bedeutet konkret: Hat deine Katze Angst vor der Türklingel, macht es keinen Sinn die Türklingel für immer abzustellen. Stattdessen kannst du deiner Katze beibringen, dass sie gar nichts Böses ist. Dasselbe gilt für die Transportbox, den Staubsauger, Besuch, Silvester, Gewitter, etc.

Dafür gibt es eine Reihe von nützlichen Methoden – allen voran die Desensibilisierung und Gegenkonditionierung. Dabei nutzen den wir den Angstauslöser in einer geringen Intensität (zB. leise Türklingel) in Kombination mit etwas Tollem (zB. Leckerlis).

Wie das genau funktioniert, erkläre ich dir Schritt für Schritt in meinem Webinar zum Ängste lösen. Dort erfährst du auch, wie du das Training gestaltest, wie du erkennst, wann du zu schnell oder zu langsam bist, welche Hilfsmittel du nutzen kannst und vieles mehr.

Tipp: Hat deine Katze Angst vor dir oder anderen Menschen, macht es Sinn mit allen hier im Beitrag genannten Maßnahmen zu arbeiten. Sowohl die Methoden gegen konkrete Angstauslöser als auch die Methoden bei allgemeiner Ängstlichkeit sind hervorragend, um schnell eine gute Beziehung zu deiner Katze aufzubauen und ihr Sicherheit zu geben.

Allgemeine Ängstlichkeit

Ist deine Katze allgemein ängstlich und schreckhaft, kannst du ihr durch Training helfen, selbstbewusster und resilienter zu werden.

Resilienz ist die Widerstandsfähigkeit gegenüber Stress. Ist deine Katze resilient, kann sie also gut mit Stress umgehen. Das hilft ihr alltägliche aber auch unübliche und herausfordernde Situationen besser zu meistern. Statt sofort in den reaktiven Modus zu gehen (Kampf, Flucht oder Erstarren), überlegt sie, ob die Situation gefährlich ist und was am sinnvollsten zu tun ist. 

Schaffst du es, dass deine Katze aufgrund einer guten Resilienz im “denkenden” Teil des Gehirns zu bleiben, kannst du ihr zeigen, dass sie sich vor lauten Geräuschen, schnellen Bewegungen, etc. nicht fürchten muss.

Wie du das Selbstbewusstsein und die Resilienz stärkst

Oft können wir Menschen uns unter “Training für Selbstbewusstsein und Resilienz” nichts vorstellen. Das hat auch damit zu tun, dass wir nicht sagen können: “Sobald deine Katze diese Übung oder diesen Trick kann, ist sie resilient und kann daher gut mit Stress umgehen.”

Viel mehr ist es eine Vielzahl von Übungen, die deine Katze meistern muss, um mit Stress gut umgehen zu können und dadurch weniger schreckhaft und ängstlich zu sein. Welche Übungen das sind, ist dabei unwichtig. Das einzige, das alle Übungen gemein haben sollten, ist, dass deine Katze sie noch nicht kann und sie dadurch etwas Neues lernt. 

Umso öfter sie mit etwas konfrontiert wird, das sie NOCH nicht kann, umso schneller wird sie merken, dass sie in herausfordernden Situationen handlungsfähig bleibt und lernen kann, mit Neuem umzugehen.

Am liebsten arbeite ich dabei mit dem Clickertraining und Tricks. Die meisten Tricks eignen sich hervorragend, um deiner Katze genau das zu beweisen. Ob du jetzt ein Nasentarget, Pfötchen, Slalom durch die Beine, Gegenstände benennen und unterscheiden oder sonst etwas übst, ist recht egal. Bei all diesen Tricks lernt deine Katze etwas Neues, wodurch es auf das Ziel einzahlt, deine Katze selbstsicherer werden zu lassen. 

Hey, ich bin Cindy

und auf diesem Blog schreibe ich regelmäßig Beiträge mit Tipps & Tricks, Anleitungen und mehr – Alles zu den Bedürfnissen und zum Verhalten Deiner Stubentiger.

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Ängstliche Katze

Wichtig ist, dass Training zwar hervorragend hilft, es aber dauert. Da sich Katzen nicht lange konzentrieren können, sind kurze Trainingseinheiten – ein bis zwei Mal täglich zu je zwei bis drei Minuten – notwendig. Entsprechend kommen wir auch jeden Tag nur einen kleinen Schritt voran. Nach zwei bis vier Wochen sind in der Regel gute Fortschritte erkennbar. Bis es soweit ist, kannst du zusätzlich Erste Hilfe-Maßnahmen nutzen.

Erste Hilfe bei großer Angst

Wenn deine Katze gerade sehr große Angst hat, solltest du im ersten Moment gar nichts tun. Lass sie in Ruhe und biete ihr eventuell Verstecke an. Der Kleiderschrank ist dafür sehr beliebt – aber auch Höhlen und Kartons werden gern angenommen. 

Komm ihr dabei allerdings nur so nahe, wie sie das gerade möchte. Eine ängstliche Katze, die sich bedrängt fühlt, kann schnell aggressiv werden!

Stressmindernde Maßnahmen

Bis das Training wirkt und deine Katze selbstbewusster ist, kannst du weitere Maßnahmen treffen, um den akuten Stress zu senken

Maßnahme #1: Sorge für eine stressfreie Umgebung

Versuche den Alltag deiner Katze eine Weile möglichst stressfrei zu gestalten. Verändere nicht viel in der Umgebung der Katze (zB. keine Möbel umstellen) und vermeide hektische Bewegungen oder laute Geräusche. 

Maßnahme #2: Führe Rituale ein

Gewohnheiten bringen Sicherheit.

Deswegen kann es eine große Hilfe sein, tägliche Rituale einzuführen. Dabei solltest du idealerweise den natürlichen Rhythmus von Katzen beachten. In der Natur würde deine Samtpfote zuerst jagen, dann fressen und sich dann „bettfertig“ machen.

Deswegen ist eine gemeinsame Spieleinheiten mit zum Beispiel einer Katzenangel und/oder eine Clickereinheit, gefolgt von Futter und danach einer angenehmen Kuscheleinheit sehr gut geeignet.

Wenn sich deine Katze noch nicht trauen sollte zu spielen, kannst du auch noch kleiner beginnen und einfach in deinen Tag mehr Struktur hineinbringen.

Als Beispiel: Stehe immer zu einer ähnlichen Uhrzeit auf. Gib deiner Katze immer zu einer ähnlichen Uhrzeit Futter. Gehe immer zu einer ähnlichen Uhrzeit Schlafen.

Deine Katze wird sehr bald merken, dass dein Tagesablauf immer ähnlich ist und sich darauf einstellen. Dadurch gewinnt sie nach und nach immer mehr an Sicherheit.

Ängstliche Katze: Rückzugsorte

Maßnahme #3: Biete genügend Rückzugsorte an

Katzen brauchen unbedingt genügend Plätzchen, die sie als sicher empfinden und wo sie sich zurückziehen können. Dazu zählen Höhlen, Bettchen, Kartons oder noch besser ein Platz weiter oben – beispielsweise auf einem Schrank, einem Kratzbaum oder einem Catwalk.

Wichtig ist, dass sie dort immer für sich sein darf. Ist sie gerade auf ihrem Platz, wird sie auch von Menschen nicht gestört. Das heißt, sie wird auch nie angefasst, wenn sie sich gerade zurückzieht oder ausruht.

Maßnahme #4: Gib deiner Katze Zeit

Auch wenn es schwerfällt, solltest du ängstliche Katzen vorwiegend in Ruhe lassen – egal, wie gut du es mit ihr meinst. Möchte deine Katze nämlich näheren Kontakt zu dir, dann wird sie von sich aus zu dir kommen. 

Ruhiges Zureden und im gleichen Raum sein ist völlig in Ordnung. Du solltest allerdings nicht vor ihrem Rückzugsort warten, bis sie herauskommt oder sie mit Streicheleinheiten zwangsbeglücken. Bis sie von selbst kommt, sie also genug Vertrauen gefasst hat, kann es auch in Ausnahmefällen mehrere Wochen oder sogar Monate dauern.

Tipp: Lerne die Katzensprache. Katzen kommunizieren ganz deutlich mit uns, was sie möchten und was nicht. Wenn sie in Ruhe gelassen oder gestreichelt werden wollen, zeigen sie uns das. 

Zur Katzensprache gibt es übrigens einen eigenen Kurs von mir. Dort erfährst du ganz genau, was und wie deine Katze mit dir oder anderen Katzen kommuniziert:

Ängstliche Katze: Stress vermeiden

Maßnahme #5: Positive Gefühle und positive Verstärkung

Arbeite mit Belohnungen wie zum Beispiel Leckerlis oder Spieleinheiten. Da Angst und Freude auf lange Sicht nicht gleichzeitig existieren können, ist alles Spaßige, bei dem deine Katze aktiv wird, das beste Mittel. 

Clickertraining und interaktive Spieleinheiten eignen sich dafür am besten. Statte dich also am besten direkt mit einem Clicker, Leckerlis und Katzenangeln aus. Sie sind deine besten Freunde, wenn es um den Kampf gegen Ängste geht!

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"Wann brauche ich Unterstützung?"

Hat deine Katze sehr große, deiner Ansicht nach unbegründete Angst, solltest du dir auf jeden Fall Unterstützung holen. Denn auch Schmerzen und Krankheiten können Auslöser von Angst und Aggression sein. In dem Fall kann nur ein Tierarzt dir bei dem Problem helfen.

Sollte es gesundheitlich keinen Grund geben, warum sich deine Katze so verhält, unterstützen dich KatzenverhaltensberaterInnen und KatzentrainerInnen wie ich bei der Lösung. In wenigen Ausnahmefällen kann es notwendig sein, mit angstlösenden Medikamenten zu unterstützen.

Fazit: Hilfe für deine ängstliche Katze

Wenn du eine ängstliche Katze zu Hause hast, ist Training dein bester Freund. Damit kannst du deiner Katze sämtliche Ängste nehmen und sie selbstbewusst und resilient machen

Bevor das Training anschlägt, kannst du den Alltag deiner Katze etwas freudiger und stressfreier gestalten. Dafür kannst du die empfohlenen Maßnahmen umsetzen: 

  1. Für eine stressfreie Umgebung sorgen
  2. Schöne Rituale einführen
  3. Tolle Rückzugsorte anbieten
  4. Deiner Katze Zeit und Ruhe gönnen
  5. Clickertraining und interaktive Spieleinheiten für positive Erfahrungen nutzen
Solltest du dir bei dem Ganzen Unterstützung wünschen, melde dich sehr gerne bei mir. Dann nehmen wir eure Situation und die Lösung dessen ganz genau unter die Lupe.

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