Katzen zusammenführen: So klappt es!

Katzen zusammenführen: So klappt es!

Erfahre hier, was du bei der Zusammenführung von zwei oder mehr Katzen beachten solltest.

Du möchtest es wagen – eine neue Katze soll in dein Zuhause einziehen! Doch wie bringst du deine alteingesessene(n) Katze(n) und den oder die neuen Mitbewohner dazu, Freunde zu werden und friedlich zusammen zu leben?

Die Zusammenführung von Katzen kann eine große Herausforderung sein. Mit der richtigen Vorbereitung und einer guten Strategie klappt es!

In diesem ultimativen Guide erfährst du alles, was du wissen musst, um deine Katzen harmonisch zusammenführen zu können. Von der Vorauswahl über die Vorbereitungen bis hin zu den ersten Treffen – in diesem Beitrag erfährst du, wie du deine Katzen Schritt für Schritt begleiten kannst. 

Bereit, das Geheimnis einer glücklichen Katzen-WG zu lüften? 

Auswahl der neuen Katze

Bevor es überhaupt an die Zusammenführung geht, ist es wichtig, die Ausgangssituation zu analysieren. Das bedeutet, dass du die neue Katze entsprechend dem Charakter und der Bedürfnisse deiner schon vorhandenen Katzen auswählen solltest.

Streiten deine vorhandenen Katzen ist die Aufnahme einer dritten Katze in den seltensten Fällen die Lösung! Stattdessen empfehle ich dir den Streit erst zu lösen und dann ggf. jemand Neues dazu zu holen. Hier kannst du mehr darüber erfahren.

Bedürfnisse

Das ideale Katzenpaar hat ein ähnliches Aktivitätslevel. Möchte eine Katze viel Ruhe und Entspannung, während die andere durchgehend spielen möchte, wird es häufiger Konflikte geben und die Bedürfnisse mindestens einer Katze bleiben unbefriedigt.

Dasselbe gilt auch für die gewünschte Nähe. Ist eine Katze sehr verkuschelt und die Zweite mag lieber etwas Distanz, kann es zu Herausforderungen kommen. 

Ähnliche Bedürfnisse sind empfehlenswert aber grundsätzlich kein komplettes KO-Kriterium. Haben deine Katzen unterschiedliche Bedürfnisse, ist es am Ende deine Aufgabe dir Wege zu überlegen, wie du alle Katzen glücklich machen kannst. Aber Achtung: Das kann unter Umständen viel Mehrarbeit für dich bedeuten!

Aus meinem Leben als Katzentrainerin:
Auch meine Katzen sind sehr unterschiedlich. Während Yui durchgehend mit Luna kuscheln möchte, schubst Luna sie regelrecht weg. Um das auszugleichen, gibt es für Yui besonders häufig Aufmerksamkeit und Kuscheleinheiten mit mir.

Hey, ich bin Cindy

und auf diesem Blog schreibe ich regelmäßig Beiträge mit Tipps & Tricks, Anleitungen und mehr – Alles zu den Bedürfnissen und zum Verhalten Deiner Stubentiger.

Deine Katzen streiten sich ständig?
Eine Katze zieht sich immer mehr zurück oder reagiert aggressiv?

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Charaktere

Umso ähnlicher der Charakter deiner Katzen ist, umso leichter wird es ihnen fallen, Freundschaft zu schließen. 

Beispiel: Stell dir vor, es müssen zwei Menschen zusammen eine Aufgabe lösen. Der eine ist ein Mensch, der zuerst nachdenkt, bevor er handelt. Er ist eher ruhiger und bedachter aber selbstbewusst. Wenn er etwas haben möchte, holt er es sich. Und dann steht ihm ein Mensch gegenüber, der zuerst handelt und dann erst nachdenkt. Er ist total hibbelig, ängstlich und unsicher. Er redet gerne viel und laut.

Wie wahrscheinlich ist es, dass die Beiden sich gegenseitig für blöd erklären? Warum kommt der eine so schnell in die Gänge und der andere denkt erst stundenlang darüber nach? Warum zuckt der eine bei jeder Kleinigkeit zusammen und hat Angst vor allem? Warum nervt er ständig mit seiner übertriebenen Hibbeligkeit? Warum ist der andere so ruhig und tut gefühlt nichts? Warum spricht der eine so viel und warum der andere so wenig?

Genau so läuft es auch bei unseren Katzen ab.
Achten wir von Anfang an auf ähnliche Charaktere, können wir solche Probleme vermeiden.

Es macht daher keinen Sinn, sich von den Katzen auswählen zu lassen! Deine vorhandenen Katzen werden mehr Zeit mit der oder den Neuen verbringen als du, achte daher darauf, dass es für sie passt!

Bevor du nach einem kätzischen Familienzuwachs suchst, empfehle ich dir daher, den Charakter deiner vorhanden Katze so gut wie möglich zu beschreiben. In Tierheimen und Zuchten kannst du dann versuchen herauszufinden, wer möglichst ähnlich ist. So kannst du die beste Wahl für deine vorhandenen Katzen treffen.

Ist der Charakter deiner Katzen eher gegensätzlich als ähnlich, kann es öfter zu Streit kommen. Trotz allem ist auch der Charakter kein KO-Kriterium, wenn du weißt, wie du deinen Katzen helfen kannst, miteinander klar zu kommen.

Umso unterschiedlicher die Bedürfnisse und Charaktere deiner Katzen, umso mehr Leid kann es für deine Katzen bedeuten und umso mehr Arbeit bedeutet es in der Regel für dich. Eine gute Vorab-Analyse ist daher enorm hilfreich!

Zusammenführung vorbereiten

Hast du dich für eine Katze entschieden, geht es ans Einrichten des Willkommenszimmers.

Deine neue Katze sollte anfangs ein eigenes Zimmer haben, in dem sie ungestört ankommen darf. Die schon vorhandenen Katzen können sich währenddessen in der restlichen Wohnung frei bewegen.

In diesem Willkommenszimmer sollte alles zu finden sein, was Katze begehrt. Dazu gehören Futter, Wasser, Katzenklos, Kratzmöglichkeiten, Spielzeuge und Rückzugsorte.

Die neue Katze zieht ein

Sobald dein Neuankömmling da ist, wandert er direkt ins Willkommenszimmer. Die Türe wird geschlossen. Dort darf er erstmal etwas fressen, trinken, aufs Klo gehen und schlafen.

Das ist auch der perfekte Zeitpunkt, um ihn zu beobachten. Wie verhält er sich? Ist er neugierig oder ängstlich? Versteckt er sich eher oder freut er sich zu erkunden? Kann er sich entspannen oder ist er angespannt?

All das sind für dich wichtige Informationen. Sie geben dir Hinweise darauf, wie schnell die Zusammenführung fortschreiten darf. 

Das Verstehen der Körpersprache ist bei einer Zusammenführung das A&O.  Stresssignale sind zum Beispiel angelegte Ohren, eine geduckte Körperhaltung, aufgestellte Haare und vieles mehr. Freundliche Signale sind hingegen Lippen lecken, ein aufgestellter Schwanz, bewusstes Wegschauen, aneinander Schnuppern, usw. Solltest du dir bisher schwer tun, körpersprachliche Signale zu interpretieren, empfehle ich dir meinen Kurs zur Katzensprache.

Die Zusammenführung: Schritt 1

Das Wichtigste zuerst: Deine Katzen entscheiden, wie schnell die Zusammenführung von Statten geht. Sobald du merkst, eine Katze hat Angst, wird unsicher, aggressiv oder zieht sich zurück, ist das für dich ein Zeichen, dass es zu schnell ist. Dann solltest du an diesem Punkt bleiben oder sogar ein oder mehrere Schritte zurückgehen. 

Sobald sich alle Katzen soweit wohl fühlen oder sogar neugierig sind, kannst du einen Raumtausch machen. Die neuen Katzen sollten auch den Rest des neuen Zuhauses kennenlernen. Das ist wichtig, damit sie potenzielle Versteckmöglichkeiten finden, um sich im Fall der Fälle zu schützen. 

Wie immer, ist auch hier wieder deine Beobachtungsgabe gefragt. Wie geht es alten und neuen Katzen beim Erkunden und Beschnuppern? Erkennst du Stressanzeichen oder ist es reines Interesse?

Ist auch beim Raumtausch alles entspannt, kannst du im bereits mit dem ersten Treffen loslegen. Sind eine oder mehr Katzen angespannt, darfst du es langsamer angehen und ihnen erst mit Hilfe von Training zu mehr Selbstvertrauen und einer besseren Resilienz (= Widerstandsfähigkeit gegenüber Stress) helfen.

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Die Zusammenführung: Schritt 2

Hat bisher alles gut geklappt, ist der Moment gekommen, wo deine Katzen einander zum ersten Mal sehen dürfen. Zuvor sollten sie möglichst entspannt und idealerweise leicht neugierig sein.

Warte einen Moment ab, wo deine Katzen einen leichten Hunger verspüren, schnapp dir Leckerlis und öffne die Türe. Wenn du ein Markersignal (aus dem Clickertraining) hast, halte es bereit und klicke jede freundliche Verhaltensweise.

Merkst du, es kommt zu Anspannung, achte darauf, Distanz zwischen deine Katzen zu bringen. Das kannst du zum Beispiel durch Leckerlis wegwerfen machen. Auch Schleckmatten sind eine tolle Möglichkeit, für eine ruhige Beschäftigung zu zweit – aber Achtung: Bitte mit etwas Abstand zueinander!

Für den Notfall macht es auch Sinn, dir Dinge bereitzulegen, um den Blickkontakt zwischen deinen Katzen unterbrechen zu können. Dafür eigenen sich zum Beispiel dickere Kartons oder große Decken (die du im absoluten Notfall sogar auf eine der Katzen werfen kannst). Verstehst du die subtilen Zeichen der Körpersprache und achtest du anfangs auf eine gesunde Distanz zwischen deinen Katzen sollte das allerdings nicht notwendig sein, da du frühzeitig Stress erkennen kannst.

Beende das Zusammentreffen idealerweise, während es noch gut läuft. Am Anfang reichen ein bis fünf Minuten völlig aus, damit sie einander kennenlernen und beschnuppern können.

Eine Gittertür ist eine tolle Möglichkeit, deine Katzen zu beobachten, wie sie aufeinander reagieren, wenn sie sich erstmals sehen. Wird die Zusammenführung mit Hilfe von Training durchgeführt oder sind deine Katzen recht entspannt, ist sie in der Regel nicht notwendig. Wie es mit Training funktioniert, erfährst du mitunter in meinem Kurs zum Glücklichen Mehrkatzenhaushalt.

Die Zusammenführung: Schritt 3

Haben sich deine Katzen bereits das ein oder andere Mal gesehen und läuft es immer noch vorwiegend entspannt ab, kannst du die Dauer der Zusammentreffen langsam verlängern. So haben deine Katzen Zeit, einander zu beobachten, miteinander zu interagieren und zu merken, dass der andere gar nicht böse ist.

Wird ab und zu gefaucht, geknurrt oder werden einzelne Pfotenschläge verteilt, ist das grundsätzlich nicht weiter schlimm. Wichtig ist, ob die jeweils andere Katze passend darauf reagiert. All diese Zeichen haben ein Ziel: Distanz. Wenn also eine Katze faucht, möchte sie, dass die Zweite ein wenig mehr Abstand hält. Tut sie das, ist alles bestens. Kommt sie trotzdem näher, bist du gefragt, hier zu unterstützen.

Wird die Körpersprache einer Katze mehrfach von einer anderen ignoriert, haben wir ein Kompetenzproblem. Dann empfehle ich dir sofort mit dem Training zu starten, um die nötigen Kompetenzen aufzubauen und ein harmonisches Zusammenleben zu ermöglichen. Mehr dazu erfährst du auch in meinem Leitfaden gegen Katzenstreit um 0 €.

Was du tun kannst, wenn deine Katzen nicht perfekt zusammenpassen

Solltest du keine Auswahl treffen können oder ist die neue Katze bereits bei dir eingezogen, dann ist es besonders wichtig, die Bedürfnisse und Charaktere der einzelnen Katzen kennenzulernen. Nur so kannst du frühzeitig eingreifen und allen das geben, was sie brauchen.

Hier findest du ein paar Beispiele, was auf dich zukommen könnte:

Aktive & passive Katze treffen zusammen

Kommen aktive, hibbelige und/oder verspielte Katzen auf ruhige und/oder zurückhaltende Artgenossen, wird deine Aufgabe sein, die Aktiven so auszulasten, dass sie die Ruhigeren in Ruhe lassen. Außerdem könnte gezieltes Training für mehr Impulskontrolle und Frustrationstoleranz bei den Aktiven und für mehr Selbstvertrauen bei den Ruhigeren notwendig sein.

Wenn ängstliche Katzen beteiligt sind

Ist eine oder sind mehrere ängstliche Katzen dabei, ist es deine Aufgabe ihr zu helfen und sie mutiger zu machen. Auch das funktioniert mittels gezieltem Training. Mehr dazu erfährst du in diesem Blogbeitrag:

Unterschiedliche Nähe-Bedürfnisse

Wünscht sich eine Katze viel Nähe und die andere nicht, kann es auch notwendig sein, ihr extra viel Liebe und Aufmerksamkeit zu geben. 

Erfüllst du die einzelnen Bedürfnisse nicht, kann es leider schnell zu Verhaltensauffälligkeiten, Streit, ‘Eifersucht’ und Mobbing kommen! 

Weitere Tipps zur eine einfachere Vergesellschaftung

Du kannst noch weitere Maßnahmen treffen, um die Zusammenführung zu vereinfachen:

  • Eine Zusammenführung bedeutet immer Stress. Alles, das stressmindernd ist, ist daher hilfreich. Dazu gehört zum Beispiel Feliway Optimum* und Zylkene 225 mg* (2 Mal täglich). Mit beidem solltest du idealerweise bereits zwei Wochen vor der Zusammenführung starten und so lange nutzen, bis sie erfolgreich war. Bewegung hilft ebenso beim Stressabbau, weswegen ein gutes Angelspiel auch gut unterstützt.
  • Achte darauf, dass deine Katzen Ressourcen im Überfluss haben. Futter, Wasser, Kratzmöglichkeiten, Katzenklos, Rückzugsorte, Aufmerksamkeit, Beschäftigung – es sollte so viel davon geben, dass alles Katzen wunschlos glücklich sind.
  • Clickertraining ist nicht nur eine hervorragende Beschäftigung, es fordert und fördert deine Katzen. Benötige Kompetenzen können so beigebracht und freundliches Verhalten belohnt werden.
  • Sei geduldig und arbeite immer im Tempo der Katzen. Sind sie von Anfang an entspannt und neugierig, kann eine Zusammenführung binnen eines Tages abgeschlossen sein. Sind sie eher ängstlich oder verhalten sich sogar aggressiv, kann es auch mehrere Monate dauern. 

Bei ängstlichen oder aggressiven Katzen empfehle ich dir sofort unterstützend einzugreifen. Wie du deine Katzen zu guten Freunden machst, erfährst du in meinem Kurs zum Glücklichen Mehrkatzenhaushalt.

Fazit: Katzen zusammenführen

Bei der Zusammenführung von zwei oder mehreren Katzen ist es wichtig, einen Plan zu haben. Das startet schon bei der Auswahl der passenden Katze und geht bis zu mehreren Tagen oder sogar Wochen nach der Ankunft des Neuankömmlings. 

Ein voll ausgestattetes Willkommenszimmer ist ein unerlässlicher Teil des Plans. Denn nur so kann die Katze stressfrei ankommen, bevor sie neue Artgenossen kennenlernt.

Das Kennenlernen sollte immer im Tempo der Katzen stattfinden. Anfängliche Konflikte sind möglich und völlig in Ordnung, sofern auch entsprechend auf die Körpersprache der anderen reagiert wird. Hier ist deine Beobachtungsgabe gefragt, um ggf. rechtzeitig einzugreifen und deinen Katzen zu helfen, ihre Probleme zu lösen.

Solltest du noch Fragen haben oder dir Unterstützung wünschen, melde dich gerne bei mir.

* Bei diesen Links handelt es sich um Affiliate-Links. Ich erhalte eine geringe Provision, solltest du das Produkt darüber kaufen. Für dich ist das Produkt allerdings keinesfalls teurer.

Hey, ich bin Cindy

und auf diesem Blog schreibe ich regelmäßig Beiträge mit Tipps & Tricks, Anleitungen und mehr – Alles zu den Bedürfnissen und zum Verhalten Deiner Stubentiger.

Deine Katzen streiten sich ständig?
Eine Katze zieht sich immer mehr zurück oder reagiert aggressiv?

In meinem Leitfaden um 0 € erfährst du, wie du es schaffst, dass sich deine Katzen besser verstehen.

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